Baku/Aserbaidschan: 6. Byulbyul Internationaler Gesangswettbewerb - 29. Oktober - 5. November 2012

Byul Byul Gesangswettbewerb

Byul Byul Gesangswettbewerb

Byulbyul, was soviel wie Nachtigall heißt und zum Pseudonym für den großen aserbaidschanischen Sänger wurde, der am 22. Juni 1897 in der Region Nagorny-Karabach der Republik Aserbaidschan das Licht der Welt erblickte, ist bis heute ein hoch verehrter Künstler des Landes, Opernsänger wie Gesangslehrer und Begründer der Öffnung der Gesangskunst seines Landes zum Westen. Er gilt als der erste Sänger, der in den spezifisch osteuropäischen Gesangsstil die Gesangskultur Europas einbrachte und, nachdem er die besten Seiten des aserischen nationalen mugam Gesangs mit der russischen und europäischen Gesangskultur verbunden hatte, in Aserbaidschan eine neue Schule für Gesang schuf, die später großen Einfluss auf die Entwicklung des Gesangs in den Ländern des Kaukasus, Zentralasiens und des Mittleren Ostens haben sollte. Der Spitzname Nachtigall stellte sich schon in seiner Jugend ein, da er die Triller und anderen Geangstechniken dieses Vogels mit seiner offenbar begnadeten Naturstimme bestens nachahmen konnte. 1920 wurde der junge Sänger an das Aserbaidschanische Operntheater in Baku eingeladen, die Rolle des Kerem in der mugam Oper „Asli and Kerem“ von Uzeyir Hajibeyov zu singen. 1921 wurde er in die Gruppe von F. Polayev am Aserbaidschanischen Staats-Konservatorium aufgenommen.

Der Ort des Wettbewerbs

Der Ort des Wettbewerbs

Als einer der ersten sowjetischen Sänger nahm Byulbyul 1927 ein vierjähriges Gesangsstudium in Mailand auf. Dies waren intensive Lehrjahre, und der weltberühmte Maestro Raffaele Grani schrieb 1931 im italienischen Magazin „Arte Nostra“ in einem Artikel „Byulbyul aus Aserbaidschan“: „Byulbyul ist der erste Sänger der moslemischen Welt, der nach Italien zu studieren kam und sich von einer spezifisch östlichen Gesangstechnik zur europäischen Gesangsschule entwickelte. … Byulbyul beherrscht nach diesen vier Jahren die italienische Gesangsschule wie ihre Lehrmethoden perfekt.“ Nach seiner Rückkehr aus Italien nach Baku dokumentierte Byulbyul, dass Musikerziehung, die Entwicklung musikalischen Intellekts, sowie das Studium westlicher und russischer klassischer Musik zur Entwicklung der nationalen Gesangskultur beitragen. Er interpretierte in jener Zeit mit großem Erfolg Hauptrollen in „Rigoletto“, „La Traviata“ und „Tosca“. Bei der Interpretation des Volkshelden Keroglu in der gleichnamigen Oper von Uzeyir Hacibeyov am Bolshoi-Theater in Moskau 1938 wurde Byulbyul von dem UdSSR-Künstler I. Yaunzem für seine enorme Koloraturfähigkeit im höchsten Register und den Reichtum dynamischer Schattierungen gewürdigt. Sein größtes Verdienst ist wohl die Annäherung bzw. Assimilation der russischen und westeuropäischen Gesangskultur. Und Byulbyul teilte sein Wissen mit NachwuchssängerInnen, um deren Entwicklung und Förderung er sich aktiv bemühte. Er kümmerte sich auch sehr um die aserbaidschanische Folklore, zu der er auch einige wissenschaftliche Arbeiten verfasste.

Der Saal des Wettbewerbs

Der Saal des Wettbewerbs

Kurzum, all das erklärt, warum der große Gesangswettbewerb in Aserbeidschan, der im vergangenen November seine 6. Auflage erlebte, nach Byulbyul benannt ist. Er wurde also 1997, zum 100. Geburtstag des Sängers, gegründet. Vier Mal war die berühmte russische Sängerin Irina Arkhipova Vorsitzende des Wettbewerbs. Sie schätzte, dass der Wettbewerb vor allem junge SängerInnen aus Sibirien, dem Fernen Osten, Zentralasien, dem Kaukasus, und Südost-Asien anzog. Nach dem Tod von Arkhipova übernahm Evgeny Nesterenko 2010 den Vorsitz des Wettbewerbs, und von da an wurden auch künstlerische Direktoren der wichtigsten amerikanischen und europäischen Opernhäuser eingeladen, von der New Yorker Met bis zur Staatsoper Berlin.

Byul Byul

Byul Byul

Folgende Preise waren diesmal ausgelobt: Grand Prix (US$ 10.000), 1. Preis (US$ 5.000), 2. Preis (US$ 3.000), 3. Preis (US$ 2.000), 4. Preis (US$ 1.000). Des weiteren Spezialpreise für den besten Tenor, für die beste Interpretation von Werken aserbaidschanischer Komponisten aus dem Repertoire Byulbyuls, für die beste Interpretation eines Volksliedes, sowie drei Preise für die besten Begleiter des Wettbewerbs. Alle auditions waren öffentlich.

Die Jury

Die Jury

Der Vorsitzende des Wettbewerbs war der international bekannte Volkskünstler Russlands, der Bariton Sergei Leiferkus. Die Jury setzte sich zusammen aus namhaften Musikern, Intendanten bedeutender Opernhäuser und Festivals in Europa, Russland und anderen GUS-Staaten, wie folgt:

Farhad Badalbeyli, Intendant des Gabala Int. Musik-Festivals, Aserbaidschan

Cornelia von Kerssenbrock, GMD des Gut Immling Festivals, Deutschland

Dmitri Jurowski, GMD der Flämischen Oper Antwerpen, Belgien

Alexander Titel, Operndirektor des Stanislavsky und Nemirovich-Danchenko Moskau Musik-Theaters, Russland

Robert Körner, Casting Direktor der Opéra Nacional de Lyon, Frankreich

Taimuraz Gugushvili, Sänger, Professor, Tiflis, Georgien

Maria Stefyuk, Volkskünstlerin der UdSSR, Professor der Nationalen Musik-Akademie, Ukraine

Hans-Joachim Frey, Intendant des Bruckner-Festivals Linz, Österreich

Alexander Samuil, Volkskünstler von Moldova, GMD des Nationalen Akademischen Opern- und Ballett-Theaters Odessa, Ukraine

Joshua Winograde, Senior Director für künstlerische Planung der Los Angeles Opera, USA

Die Erstplatzierten

Die Erstplatzierten

Der Wettbewerb bestand aus drei Runden, wobei die dritte mit dem Symphonieorchester gespielt wurde. Nur die Hälfte der Teilnehmer der ersten Runde kamen in die zweite.

I. Runde

1. Eine Opernarie, Kantate oder Oratorium (nach Wahl des Teilnehmers)
2. Ein Volkslied des Landes des Teilnehmers

II. Runde

1. Eine Opernarie (nach Wahl des Teilnehmers)
2. Eine Romanze
3. Eine Melodie eines aserbaidschanischen Komponisten aus Byulbyuls Repertoire:
Uzeyir Hacibeyovs “Sensiz”, Verse von Nizami Gandjevi
Uzeyir Hacibeyovs “Sevgili janan”, Verse von Nizami Gandjevi
Asaf Zeynallis “Olkem”, Verse von Jafar Jabbarli
Fikret Amirov's “Ulduz”, Verse von Mamed Ragim

III. Runde (mit Symphonieorchester)

Zwei Opernarien (nach Wahl des Teilnehmers)

Die SiegerInnen: Yetim, Bozhenko, Kulchinska, Eyvasov

Die SiegerInnen: Yetim, Bozhenko, Kulchinska, Eyvasov

Es nahmen SängerInnen aus Aserbaidschan, der Türkei, Kasachstan, Moldau, Georgien, Weißrussland, Usbekistan, Russland, der Ukraine, Bulgarien, der Mongolei und nur eine US-Amerikanerin sowie eine Japanerin teil. Das sängerische Niveau der Damen war erheblich höher als das der männlichen Teilnehmer, insbesondere was die Tenöre angeht. Dies spiegelt sich auch eindeutig in der Preisvergabe wider, denn sowohl der Grand Prix wie der 2. bis 4. Preis (zur Hälfte) gingen an Damen sowie einer der beiden Preise für die beste Interpretation eines Volksliedes.

Grand Prix – Deniz Yetim (Türkei)
1. Preis – Yusif Eyvasov (Aserbaidschan)
2. Preis – Irina Bozhenko (Russland)
3. Preis – Olga Kulchinska (Ukraine)
4. Preis – Daria Knyazeva (Ukraine) und Valentin Anikin (Russland)

Der Preis für den besten Tenor wurde nicht vergeben.

Aluda Todua (Georgien) und Afaq Abbasova (Aserbaidschan) erhielten des Preis für die beste Interpretation eines Volksliedes.

Deniz Yetim, Grand Prix

Deniz Yetim, Grand Prix

Es wurde schon recht früh um Wettbewerb deutlich, dass Deniz Yetim ganz vorne landen würde. Sie hat einen wunderschön timbrierten runden Sopran mit großartiger Höhe, den sie bestens intoniert, phrasiert und auch mimisch gut zum Ausdruck bringt. Hinzu kommt eine klangvolle Tiefe bis in die Mezzo-Lage, aber auch bereits ein gewisser dramatischer Aplomb sowie eine Tongebung auf jeder Note – kurzum, eine ganz bemerkenswerte Entdeckung dieses Wettbewebs. Sie konnte im Schlusskonzert mit der Arie der Adriana aus „Adriana Lecouvreur“ das Publikum zu standing ovations hinreißen.

Irina Bozhenko, 2. Preis

Irina Bozhenko, 2. Preis

Irina Bozhenko hat ebenfalls einen klangschönen und total höhensicheren Sopran, den sie sehr kultiviert führt und der in der Mittelage eine charaktervolle leuchtende Tönung aufweist. Sie konnte mit der Traviata und der Gilda die Jury und das Publikum voll überzeugen. Auch sie stand vollkommen zu Recht auf dem Siederpodest.

Olga Kulchinska, 3. Preis

Olga Kulchinska, 3. Preis

Olga Kulchinska dokumentierte mit ihrer Interpretation der Mimi große Musikalität und ließ einen schön timbrierten Sopran hören. Mit gutem Ausdruck und bester Diktion konnte sie insbesondere mit der der Arie der Rusalka, jener der Mimi im 1. Akt und der Arie der Marguerite in Gounods „Faust“ mit perfekter Intonation überzeugen. Ebenfalls ein ganz großes Talent!

Daria Knyazeva, 4. Preis

Daria Knyazeva, 4. Preis

Daria Knyazeva hat einen ganz ausgezeichneten und charaktervollen Mezzosopran, der bei der Arie der Dalilah aus „Samson und Dalilah” wunderbar aufblühte. Eine exzellente Stimme für das italiensche und französische Fach, mit guter Attacke und sicherer Höhe. Etwas müsste sie noch am Ausdruck arbeiten. Für den Rezensenten hätte allein wegen ihrer wunderbaren Stimme auch sie den Grand Prix verdient gehabt.

Yetim, Anikin, Eyvasov

Yetim, Anikin, Eyvasov

Der Bass-Bariton Valentin Anikin war unter den Herren sicher der beste Sänger und konnte mit einem kernigen und dennoch farbigen Timbre, bei guter Tiefe und kraftvollem Ausdruck überzeugen. Seine prägnante Interpretation der Registerarie Leporellos war beeindruckend.

Aluda Todua konnte den Rezensenten nicht ganz überzeugen, war sein Vortrag des Figaro doch zu seelenlos, zu laut und unsensibel. Er hat gutes Material, allerdings keine allzu große Tiefe, und ist etwas unbeweglich in der Tonbildung. Sicher kann man technisch an einigen Dingen noch arbeiten.

Afaq Abbasova fiel in der Tat nur durch ihre gute Interpretation des Volksliedes auf. Mit der Traviata-Arie sang sie klar über Fach, wirkte zu angestrengt und auch mit einer zu dünnen Höhe ausgestattet.

Sergei Leiferkus, Jury-Vorsitzender

Sergei Leiferkus, Jury-Vorsitzender

Kopfzerbrechen gab es in der Jury offenbar über die Prämierung des Tenors Yusif Eyvasov aus Aserbaidschan mit dem 1. Preis, den der Rezensent gar nicht unter den Preisträgern erwartete. Zwar hat Eyvasov starkes Material und eine gute Höhe, aber das Timbre lässt einfach an Klangschönheit zu wünschen übrig. Es ist in der Mittellage kaum Tenorglanz zu hören, stattdessen eine allzu baritonale Einfärbung, nicht unbedingt förderlich für das italienische und französische Fach, das seiner Stimme entspricht. Offenbar gab es zwei Fraktionen in der Jury und sehr unterschiedliche Beurteilungen. Dass er am Ende den 1. Preis bekam, war qualitativ nicht nachvollziehbar und mag möglicherweise auch auf andere Kriterien zurück zu führen sein. Scheinbar als Folge der Diskussion um ihn wurde der Preis für den besten Tenor nicht vergeben.

Der Gerechtigkeit und auch Relevanz halber sollen hier aber auch einige der SängerInnen genannt werden, die nicht prämiert wurden, aber gute bis sehr gute gesangliche Leistungen boten. Nach Meinung des Rezensenten gehören dazu: Die mit 19 Jahre noch blutjunge, aber unglaublich talentierte Mezzosopranistin Aytaj Shikhalizade aus Aserbaidschan. Sie hätte ein Stipendium verdient. Auch die kasachische Mezzosopranistin Olesya Chuprinova machte mit ihrem Vortrag der Arie der Isabella aus der „Italienerin in Algier“ eine sehr gute Figur und ist nicht nur stimmlich sondern aus darstellerisch hochtalentiert. Anatoly Sivko aus Weißrussland konnte mit seinem etwas hellen, aber sehr klangvollen Bass-Bariton bei großer Musikalität und gutem darstellerischem Ausdruck überzeugen. Er war mit dem Preisträger Anikin mit Abstand der beste unter den Baritonen. Die Mezzosopranistin Irina Pospelova aus Russland verfügt über eine warme, klangschöne und dunkel timbrierte Stimme. Sie konnte mit der Arie der Dalilah nicht nur stimmlich, sondern auch darstellerisch beeindrucken. Auch Lyubov Sitnik aus Russland fiel durch einen bestens intonierten farbigen Sopran auf, den sie mit großer Musikalität und guter Technik führt. Schließlich sei noch der Tenor Nazariy Sadivsky aus der Ukraine genannt, der zwar eine nicht allzu große Stimme hat, aber über ein sehr schönes Timbre verfügt, das für das italiensche Fach geeignet erscheint. Er ist auch sehr höhensicher und konnte die große Arie des Rodolfo aus „La Bohème“ ansprechend interpretieren. Es ist angebracht, die Namen derjenigen, die gut waren, aber keinen Preis erhalten haben, hier zu nennen. Nicht selten passiert es, dass sie eher Engagements bekommen als die Preisträger…

Deniz Yetim und Polad Byulbyuloglu

Deniz Yetim und Polad Byulbyuloglu

Sängermesse

Zum ersten Mal in der Geschichte des Byul Byul Gesangswettbewerbs gab es eine sog. Sängermesse vom 1. bis 2. November, in deren Rahmen sich SängerInnen den Direktoren einiger europäischer und russischer Opernhäuser im Hinblick auf eine mögliche Besetzung geplanter Neuproduktionen vorstellten. Neben einer speziellen Jury für diese auditions nahmen auch Mitglieder der Jury des Wettbewerbs an den Sitzungen der Sängermesse teil. Die auditions waren nicht öffentlich.

Die Jury bestand aus Christian Firmbach (Deutschland), der 2013 Direktor am Theater Bonn wird; Christian Carlstedt (Deutschland), der für das Casting des Theaters Klagenfurt zuständig ist; Eva Blahová (Tschechische Republik) von der Oper Brünn; Tobias Richter (Schweiz), Generaldirektor des Grand Théâtre de Genève; Ilse Sprancmane (Lettland) von der Nationaloper Riga; Mikhail Fichtengoltz (Russland) vom Bolshoi-Theater Moskau; Federico Hernandez (Spanien), Verwaltungschef des Nationalorchesters von Spanien; und Michael Barobeck (Österreich) von der Grazer Oper.

Die Teilnehmerinnen der Sängermesse mussten nach dem 31. Dezember 1972 und die Teilnehmer nach dem 31. Dezember 1970 geboren sen. Es war eine Arie aus dem europäischen und eine Arie aus dem russischen Repertoire vorgetragen werden.

Das sängerische und künstlerische Niveau der etwa 40 SängerInnen, die sich auf der Sängermesse vorstellten, war stark unterschiedlich. Einige waren sehr gut und hätten durchaus auch in den Wettbewerb gepasst, vor allem – und einmal mehr – eine ganze Reihe der Damen. Bei anderen wiederum musste man sich fragen, ob sie mit dem Sängerberuf richtig liegen. Insbesondere bei einigen Bässen und Bass-Baritonen wurde nicht immer klar, ob sie verstanden, was sie sangen. Auch war ihr stimmliches Volumen zwar oft sehr groß, klang aber roh und unbehauen – es fehlte einigen absolut an Musikalität.

Zu den positiven Erscheinungen der Sängermesse gehören nach Meinung des Rezensenten folgende SängerInnen:

- Die Sopranistin Oksana Kramareva aus der Ukraine;

- der ausgezeichnete Countertenor Artem Krutko aus Russland;

- die Russin Olga Senderskaya (Sopran);

- die hochmusikalische Russin Svetlana Moskalenko (Sopran) mit einer tollen Glöckchenarie aus „Lakmé“;

- der türkische Tenor Unusan Kuloglu mit einer engagierten Rom-Erzählung aus „Tannhäuser“;

- die Engländerin Alexandra Sherman mit einem klangvollen, gut intonierenden Mezzosopran;

- die russische Sopranistin Maria Selezneva mit einer schönen, dunkel getönten Mittellage;

- Maria Berezovskaya aus der Ukraine mit einem tiefen, wohlklingenden Mezzo, einer typischen Azucena-Stimme;

- die Russin Gulnara Shafigullina mit einem hellen Sopran und guten Koloraturen;

- die russische Sopranistin Albina Khripkova mit einer kraftvollen und technisch gut geführten Stimme sowie dunkler Schattierung in der Mittellage – eine gute Tosca;

- die Ukrainerin Ivana Lesik-Sadovskaya mit einem ebenso kraftvollen wie schön timbrierten Sopran und gutem Ausdruck;

- der russische Bassist Ruslan Roziyev mit großem Material, hoher Musikalität und starkem darstellerischem Ausdruck;

- der Bariton Avaz Abdullayev aus Aserbaidschan mit einem starken und farbigen baritonalen Kern, kraftvollem stimmlichem Ausdruck und guter Höhe;

- und, last but not least, die russische Sopranistin Ekaterina Yasinskaya mit einem warmen und in der Mittellage leuchtenden und leicht abgedunkelten Timbre, sowie mit guter Höhe.

Die Zeit wird zeigen, wer von diesen teilweise wirklich guten SängerInnen den Weg zu einem der in der Jury vertretenen Opernhäuser findet.

 Polad Byulbyuloglu und Deniz Yetim auf der Abschlussfeier

Polad Byulbyuloglu und Deniz Yetim auf der Abschlussfeier

Insgesamt zeigte der 6. Byulbyul Internationale Gesangswettbewerb ein recht hohes Niveau mit Scherpunkt im Sopran- und Mezzo-Fach. Wie bei einigen anderen Gesangswettbewerben des letzten Jahres (der Merker berichtete) gab es nur wenig Licht bei den Tenören, und von geeigneten Wagner-Stimmern war auch nicht allzu viel zu hören. Einige der prämierten und auch der nicht prämierten Sopranistinnen und Mezzosopranistinnen sollten aber eine gute Zukunft vor sich haben, wenn auch die anderen für den Erfolg relevanten Faktoren stimmen.

Fotos: Klaus Billand

Klaus Billand

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