SALZBURG/Festspiele - Kurzbericht: Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker mit R. Strauss und Beethoven - 26. August 2018

Kirill Petrenko "inmitten" seiner Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko "inmitten" seiner Berliner Philharmoniker

Vorgestern Abend gab es das mit Spannung erwartete Debut von Kirill Petrenko, vor einiger Zeit zu ihrem künftigen Generalmusikdirektor gewählt, mit den Berliner Philharmonikern bei den Salzburger Festspielen. Und es ist nicht übertrieben, wenn man in diesem Falle von einem Triumph sprechen kann. Das Programm, welches zuvor auch schon in Berlin gespielt worden war, hatte es auch in sich. Vor der Pause zunächst R. Strauss‘ „Don Juan“ – Tondichtung von Nikolaus Lenau op. 20, und anschließend „Tod und Verklärung“ op. 24. Im zweiten Teil erklang Beethovens Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92.

Es war einfach ein Erlebnis, mit welcher Intensität und Engagement Petrenko sich sogleich in die ersten aufpeitschenden Takte von „Don Juan“ „stürzte“, ja bisweilen bis zu zehn Zentimeter vom Boden des Dirigentenpultes abhob. Da merkte man sofort: Dieser Dirigent ist IN seinem Orchester, er ist mit ihm integral verbunden, nicht nur musikalisch sondern scheinbar auch körperlich, dass es dazu wohl kaum noch eine Steigerung geben dürfte. Hier stimmt einfach alles, gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und sympathisches Einfordern musikalischer Glanzleistung, denn Petrenko dirigiert stets mit einem Lächeln auf dem Gesicht. So muss sich einfach jeder Musiker dieses Weltklasse-Ensembles wohlfühlen und damit auch sein Bestes geben. Alle Facetten dieser einzigartigen Tondichtung des Garmischer Meisters kamen zum Klingen, die dramatischen Momente ebenso wie die kontemplativen. Diese erstklassig zu meistern konnte Petrenko noch eindrucksvoller im folgenden „Tod und Verklärung“ mit den Berlinern dokumentieren, somit ein interessanter Gegensatz zu „Don Juan“. In ihrer musikalischen Interpretation regte das Stück, in dieser Perfektion dargeboten, zum Nachdenken über die Endlichkeit des Lebens an.

Auf ganz andere Wese zeigte Petrenko mit den Berlinern nach der Pause, mit welcher Qualität sie Beethovens Siebte zu interpretieren im Stande sind. Hier merkte man ihm die Kompetenz an, Details mit exakter Anweisung an die entsprechenden Musiker heraus zu formen und dennoch einen steten Fluss und den großen Bogen zu wahren. Auch die Siebte wurde so zu einem Erlebnis, und das Salzburger Publikum sprang nach dem letzten Takt spontan auf, um standing ovations zu geben. Man kann sich nach dieser Weltklassevorstellung sicher sein, dass mit der Liaison Petrenko/Berliner eine große Zeit für das Orchester kommen wird. Sie haben ganz offenbar richtig gewählt…

Foto: Monika Rittershaus

Klaus Billand

Kirill Petrenko "inmitten" seiner Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko "inmitten" seiner Berliner Philharmoniker

Vorgestern Abend gab es das mit Spannung erwartete Debut von Kirill Petrenko, vor einiger Zeit zu ihrem künftigen Generalmusikdirektor gewählt, mit den Berliner Philharmonikern bei den Salzburger Festspielen. Und es ist nicht übertrieben, wenn man in diesem Falle von einem Triumph sprechen kann. Das Programm, welches zuvor auch schon in Berlin gespielt worden war, hatte es auch in sich. Vor der Pause zunächst R. Strauss‘ „Don Juan“ – Tondichtung von Nikolaus Lenau op. 20, und anschließend „Tod und Verklärung“ op. 24. Im zweiten Teil erklang Beethovens Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92.

Es war einfach ein Erlebnis, mit welcher Intensität und Engagement Petrenko sich sogleich in die ersten aufpeitschenden Takte von „Don Juan“ „stürzte“, ja bisweilen bis zu zehn Zentimeter vom Boden des Dirigentenpultes abhob. Da merkte man sofort: Dieser Dirigent ist IN seinem Orchester, er ist mit ihm integral verbunden, nicht nur musikalisch sondern scheinbar auch körperlich, dass es dazu wohl kaum noch eine Steigerung geben dürfte. Hier stimmt einfach alles, gegenseitiges Verständnis, Vertrauen und sympathisches Einfordern musikalischer Glanzleistung, denn Petrenko dirigiert stets mit einem Lächeln auf dem Gesicht. So muss sich einfach jeder Musiker dieses Weltklasse-Ensembles wohlfühlen und damit auch sein Bestes geben. Alle Facetten dieser einzigartigen Tondichtung des Garmischer Meisters kamen zum Klingen, die dramatischen Momente ebenso wie die kontemplativen. Diese erstklassig zu meistern konnte Petrenko noch eindrucksvoller im folgenden „Tod und Verklärung“ mit den Berlinern dokumentieren, somit ein interessanter Gegensatz zu „Don Juan“. In ihrer musikalischen Interpretation regte das Stück, in dieser Perfektion dargeboten, zum Nachdenken über die Endlichkeit des Lebens an.

Auf ganz andere Wese zeigte Petrenko mit den Berlinern nach der Pause, mit welcher Qualität sie Beethovens Siebte zu interpretieren im Stande sind. Hier merkte man ihm die Kompetenz an, Details mit exakter Anweisung an die entsprechenden Musiker heraus zu formen und dennoch einen steten Fluss und den großen Bogen zu wahren. Auch die Siebte wurde so zu einem Erlebnis, und das Salzburger Publikum sprang nach dem letzten Takt spontan auf, um standing ovations zu geben. Man kann sich nach dieser Weltklassevorstellung sicher sein, dass mit der Liaison Petrenko/Berliner eine große Zeit für das Orchester kommen wird. Sie haben ganz offenbar richtig gewählt…

Foto: Monika Rittershaus

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