Noch alles Gute zum Neuen Jahr!

Liebe Leserinnen und Leser!

Flug über die Anden bei Santiago de Chile

Flug über die Anden bei Santiago de Chile

Auch diesmal war ich wieder einen Monat über die Jahreswende auf einer weiten Reise, mit einem alten Freund vom Goethe-Institut Rio de Janeiro zuerst in Nordchile, vor allem in der Atacama-Wüste, dann, nach kurzen Stopps in Santiago de Chile und Rio de Janeiro, im Nordosten Brasiliens bei Recife. Von hier aus machte ich noch mal mit einem meiner damaligen Befrager und seinem Schwager ein gutes Stück der Reise ins Hinterland, auf der der ich 1980 für meine Doktorarbeit in VWL an der Universität Göttingen zur Regionalen Entwicklung aus einzelwirtschaftlicher Sicht unter besonderer Berücksichtigung der ländlichen Industrialisierung forschte. Erst am 20. Januar ging diese Reise also zu Ende.

Vulkan Sajama in Bolivien

Vulkan Sajama in Bolivien

Deshalb kommen meine Neujahrsgrüße dieses Jahr etwas verspätet. Umso herzlicher möchte ich Ihnen für Ihr Interesse an meiner Homepage „Leben mit Wagners Musik“ danken und die Hoffnung aussprechen, dass Sie sich auch 2015 für die hier erscheinenden Kommentare zu Aufführungen und Entwicklungen auf der Wagnerbühne im Speziellen, aber auf der großen weltweiten Bühne der Oper allgemein interessieren werden. Ihnen allen ein ereignisreiches, gesundes und mit viel guter Musik verbundenes Neues Jahr!

Wandmalereien in der Serra de Catimbau, Pernambuco

Wandmalereien in der Serra de Catimbau, Pernambuco

Um Ihnen ein paar Eindrücke der Reise durch Teile Südamerikas zu vermitteln, habe ich diese Fotoserie zusammengestellt. Über den link lassen sich die Fotos ansehen. Viel Spaß dabei!

https://plus.google.com/photos/109436814707967763981/albums/6103260988754029793?authkey=CNz66MqlktfNPQ

Siedlung im Hinterland Nordostbrasiliens

Siedlung im Hinterland Nordostbrasiliens

Die Bilder geben einen Eindruck von zwei Seiten des südamerikanischen Subkontinents, erst Nordchile mit Atacama-Wüste und Hochanden an der Westküste, dann kurz Santiago de Chile und Rio de Janeiro, und schließlich Recife auf der nordöstlichen Seite Südamerikas mit einer Reise tief in den heißen Nordosten des Landes. Gestern, am 13.1.2015, hatten wir in Floriano im Bundesstaat Piaui am Rio Parnaiba 1.000 km landeinwärts 39 Grad Celsius… Am Abend fällt das Thermometer auf erfrischende 31 Grad C!

Kurze Beschreibung der Fotos

Flug von São Paulo über die Anden bei Mendoza nach Santiago, man sieht den höchsten Berg Südamerikas, den Aconcagua, fast 7.000m, aus der Luft. Dann Iquique mit dem Leihwagen, einem Ferrari-roten 3D Hilux Toyota! Super Auto für diesen irren Trip. Die (verfressenen) Pelikane und Seelöwen/innen(!) am Hafen und Blicke auf Stadt, Meer und Hotel, eine gute Seafood-Suppe und ein Nachbau der hier im Salpeterkrieg 1879 versunkenen Corvette „Esmeralda“. Danach die beiden etwa von 1870 bis 1960 betriebenen und dann aufgegebenen alten Salpeterminen Humberstone und Santa Laura in der Wüste, unglaublich beeindruckend und 2005 von der UNESCO zum Welt-Kulturerbe erhoben. Diese und andere Salpeter-Minen begründeten einstmals den ersten Reichtum Chiles (Salpeter: Dünger und Schießpulver!).

Es folgen Eindrücke von Arica im westlichen Knie von Südamerika an der Grenze zu Peru mit sog. Geoglyphen prähispanischer Ureinwohner aus Steinen in die Sandhügel gelegt, sehr beeindruckend! Man sieht das hier immer wieder.

Dann eine Tagestour über die Ruta del Desierto in die Hochanden auf den Altiplano in den Nationalpark Lauca mit über 4.500m Seehöhe, der schneebedeckten Vulkan Parinacota mit 6.330m, dem Pomerape daneben, etwas niedriger, beide in Chile, und dem schnee- und gletscherbedeckten Vulkan Sajama weiter weg im Osten mit über 6.700m in Bolivien. Vicuñas (Lamas), Salzseen aus Quellen im Hochland, etc. Eine fast mystische Landschaft…

Blick auf das Zentrum von Arica, eine „Straßen-Fata Morgana“ und wieder Geoglyphen bei Iquique, der „Riese der Wüste“… Wieder Iquique und Weiterfahrt an der Küste mit Guano-beschissenen Vogelfelsen nach Calama über Santa Helena, nach neuesten chilenischen Erkenntnissen der trockenste Ort der Erde (ref. weiße Kolonialkirche).

Fahrt von Calama in einer Tagestour von 720km bei allerdings besten Straßen nach San Pedro de Atacama und weiter bis an die Grenzen nach Argentinien (hier weiteste West-Ost-Ausdrehung Chiles) und Bolivien, am Vulkan Licancabur (5.900m) und vielen anderen vorbei, wieder auf den Altiplano mit 4.600m Seehöhe. Atemberaubende, nahezu endlose Landschaften bei klarster Sicht. Gegen Abend Salzsee bei San Pedro mit Flamingos und Vicuñas, der Ort San Pedro de Atacama und das Vale de la Luna (Tal des Mondes).

Weiterfahrt nach Antofagasta und Besuch der alten Salpetermine Chacabuco mit einem fast noch intakten Theater aus den 1920er Jahren! Antofagasta, Fischerei- und Industriehafen, aber auch Badeort Mejilliones etwas nördlich, sowie die Küste bei Antofagasta, genau am Wendekreis des Steinbocks (Capricornio).

Flug nach Santiago am Aconcagua vorbei und kurzem Besuch des Palacio de la Moneda, Sitz der Präsidentin, des Museums der Erinnerung über die Militärdiktatur – sehr beeindruckend und mitnehmend, des Teatro Municipal (Oper), leider geschlossen wegen des Sommers… Weiterflug wieder über die Anden nach Rio de Janeiro: Caipirinha, Copacabana, Zuckerhut und Sonnenuntergang am Flughafen Galeão…

Recife im Nordosten Brasiliens, über vier Millionen Einwohner und damit mehr als Berlin, tropisch heiß, alte Kolonialarchitektur der Portugiesen, Olinda, Kunsthandwerk des Nordostens, tropische Strände, eine Nonnenkonvent in Olinda bei Recife, Sonne bis zum Abwinken…

Schließlich mit dem leistungsstarken Jeep eines alten Freundes (und damaligen Befragers) von 1980 in das ganz andere „Interior” des Nordostens. Hier habe ich vor über 34 Jahren für meine Doktorarbeit geforscht – eine Reise ins Museum des Lebens…

Übernachtung auf einer alten Fazenda im „Nowhere“ des Bundesstaates Pernambucos von 1929 mit den dort üblichen Erscheinungen der Fauna und Flora… Tilapia, Geier, Kröten und was sonst so kreucht und fleucht.

Wanderung bei 36 Grad C in der Serra de Catimbau in Pernambuco, einem uralten Canyon mit interessanten Felsformationen und wüstenartiger Flora (auch eine Cashew-Nuss) und Wandmalereien von kriegerischen Auseinandersetzungen, etwa 6.500 Jahre alt… Wolkenbildung im Nordosten und verträumte Seen…

Floriano, Piaui, 14. Januar 2015

Fotos: Klaus Billand

Klaus Billand