SALZBURG/Festspiele 2013 Pressekonferenz der Deutschen Grammophon mit Anna Netrebko - 7. August 2013

Anna Netrebko

Anna Netrebko

Als ginge es um einen Auftritt des US-amerikanischen Präsidenten, so wimmelte es von Pressevertretern und Fotografen bei der Pressekonferenz für Anna Netrebko, die die Deutsche Grammophon gestern Mittag im Mozarteum anlässlich des Erscheinens Ihres neuen Albums „Anna Netrebko – Verdi“ mit dem Orchester des Teatro Regio von Turin unter Gianandrea Noseda gab.

Seit 10 Jahren ist sie bereits beim Gelben Label und sieht es als ihre Familie an. Bisher verkaufte die DG etwa 3,8 Millionen CDs von Anna Netrebko und verlieh ihr am Ende dann auch zwei opulente Bildcollagen als Geschenke. Dieses neue Album ist ihre erste Studio-Produktion in fünf Jahren. Sie betont, wie angenehm die Arbeit mit G. Noseda war, mit dem sie ihre erste Gilda, Traviata, Susanna gemacht hat.

Natürlich kommt sie auf ihren langsam voranschreitenden Fachwechsel zu sprechen und studiert momentan sieben neue Rollen ein. Die Giovanna D’Arco, die sie vorgestern in der Felsenreitschule mit großem Erfolg sang, war die zweite. In den kommenden zwei Jahren folgen „Troubadour“, „Macbeth“, „Manon Lescaut“ (Puccini) und „Faust“. Einige dieser Rollen erfordern sehr viel Arbeit, und so geht sie mit großer Ruhe an ihre Einstudierung heran. Auf eine entsprechende Frage des Interviewers kommt zu „Aida“ und „Norma“ jedoch ein klares „No“. Auf der CD, die sie mit Rolando Villazón aufgenommen hat, singt sie neben Arien aus „Macbeth“, „Giovanna D’Arco“, „I Vespri Siziliani“ und „Il Trovatore“ auch „Tu che le vanità…“ aus „Don Carlo“. Das sei ihr schwerer als alles andere gefallen, denn hier seien eine enorme Bandbreite und Flexibilität gefragt und auch eine lyrisch-dramatische Stimme. Auf Nachfrage bestätigt sie, dass auch die Elsa aus dem „Lohengrin“ kommen wird.

Das Geschenk...

Das Geschenk...

Mozart, den sie liebt, wird wohl bei diesem Fachwechsel für A. Netrebko der Vergangenheit angehören: „When I go, I go – and there are many other singers who do Mozart better“, meint sie charmant. Sie bekennt ihre große Liebe zu Salzburg, es sei nicht nur eine wunderschöne Stadt, sondern eine kleine Welt, und es sei herrlich, hier singen zu können. Zum Schluss gibt Anna noch ihr Credo: „I love my profession. I know what I was gifted with and I know what I have to give back – and I do this with great pleasure”. Alle waren glücklich.

Fotos: Klaus Billand

Klaus Billand aus Salzburg, 8. August 2013