Ein glänzendes Jugendorchester

Manfred Honeck mit Matthias Goerne und dem Orchester

Manfred Honeck mit Matthias Goerne und dem Orchester

Das einst von Claudio Abbado ins Leben gerufene Gustav Mahler Jugendorchester unter der musikalischen Leitung von Manfred Honeck begeisterte das Festspielpublikum in der vollbesetzten Felsenreitschule. Nach der außerordentlich dynamisch, ja zeitweise beschwingt vorgetragenen (natürlich abgesehen vom 2. Satz) Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92 von Ludwig van Beethoven sprang ein großer Teil der Zuhörer von den Sitzen und spendete lang anhaltenden begeisterten Applaus, der ein Zugabe zu fordern schien. Aber Honeck ließ es mit den Seinen gut sein, und das war auch verständlich. Das Orchester, welches ohnehin als bestes Jugendorchster der Welt gilt, hat eine große Zahl an exzellenten Musikern, die insbesondere bei den Holz- und Blechbläsern auch besonders hervorgehoben wurden.

Manfred Honeck mit dem Ochester

Manfred Honeck mit dem Ochester

Vor der Pause gab man in Kontrast zu Beethovens Siebter das „Siegfried-Idyll“ von Richard Wagner, WWV 103, das der Meister einst Cosima im Treppenhaus von Tribschen zum Geburtstag widmete. Hier zeigten die in der Mehrzahl weiblichen jungen Musiker, was sie bei den leisen und kontemplativen Tönen können. Ähnlich bei den darauf folgenden Fünf Gedichten für eine Frauenstimme und Klavier von Wagner, WWV 91 – „Wesendonck-Lieder“, instrumentiert für eine Altstimme (Bariton) und Kammerorchester von Hans Werner Henze, mit Matthias Goerne als Sänger. Ein durchaus ungewöhnliches Erlebnis bei den Wesendonck-Liedern! Umso interessanter war Goernes auch mit dezidierten Bewegungen begleitete, bisweilen sehr zurückhaltende Interpretation der fünf Lieder.

Schlussapplaus

Schlussapplaus

Ein bemerkenswerter Abend in der Felsenreitschule. Das Gustav Mahler Jungendorchester wird bald auch die neue Saison an der Semperoper Dresden eröffnen – man ist auf einem international guten Weg.

Fotos: Marco Borrelli/Salzburger Festspiele 1-2; K. Billand 3

Klaus Billand

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